Am 16. September 2017 fand das Symposium des Landesverbandes Legasthenie und Dyskalkulie in Rheinland-Pfalz in Koblenz statt.
Viele interessierte Eltern, Lehrer und Therapeuten besuchten das Symposium und verfolgten mit großem Interesse die beiden Vorträge der Referentinnen.
Frau Sabine Hirler, Rhythmik- und Musikpädagogin aus Hadamar, erläuterte sehr anschaulich die elementare Bedeutung von Musik und rhythmischen Elementen in der Entwicklung vom Neugeborenen bis zum Schulkind. Töne, Melodien, Lieder, Klatsch- und andere Rhythmusspiele spielen eine wichtige Rolle. Diese auch in wissenschaftlich belegten Studien gewonnenen Erkenntnisse sollten wieder mehr Einzug in unsere Familien und in die Pädagogik von Kindertagesstätten und Schulen halten.
Als weitere Referentin konnte Frau Professor Dr. Ingeborg Thümmel, AUFSICHTS- UND DIENSTLEISTUNGSDIREKTION Außenstelle Koblenz, Sonderpädagogische Förderung an Förder- und an Regelschulen, gewonnen werden. Sie referierte über den Rechtsrahmen individueller Förderung durch Lehrer von Kindern mit Teilleistungsstörungen.
Schon im Schulgesetz ist im Paragraph 10 die Verpflichtung zur individuellen Förderung von Schülern in jeder Schulart festgelegt. Die Besonderheiten für Kinder mit Legasthenie sind durch eine Verwaltungsvorschrift aus dem Jahre 2007 geregelt, die für alle Lehrer bindend ist. Sie gilt für alle Schularten und beschreibt Rücksicht, differenzierte Anforderungen, Ausweiten von Arbeitszeiten, Hilfsmittel sowie die individuelle pädagogische Würdigung von Leistungen. Jede Schule muss ein Konzept für den Umgang mit den Betroffenen erarbeiten. Die Dyskalkulie ist in dieser Verwaltungsvorschrift nicht berücksichtigt. Dieser Umstand wurde von den anwesenden Eltern und Lehrern rege diskutiert und zeigte, dass auf diesem Gebiet noch viel Nachholbedarf herrscht.
Für Rheinland Pfalz räumte Frau Prof. Dr. Thümmel Probleme bei Förderungen ein, da viele Förderlehrer- und Sonderpädagogenstellen unbesetzt bleiben. Am Ende ihrer Ausführungen betonte Frau Prof. Dr. Thümmel die notwendige Zusammenarbeit von Schulen, Jugendämtern und anderen mit dem Thema befassten Institutionen, um das Risiko der Betroffenen für eine seelische Problematik oder Teilhabestörung am normalen Leben zu verringern.
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